RevierSport hat einige der ehemaligen Spieler beider Vereine gefragt, welche Erinnerungen sie an die Derbys haben und wie ihr Tipp für das kommende Duell am Sonntag, 6. November, 15.30 Uhr lautet.
Frank Kurth (1986-1994 und 1996-1997 RWE): Als wir einmal in Oberhausen gespielt haben, hatte einer vor dem Spiel die tolle Idee, in den Ausweichtrikots in den Stadtfarben Gelb und Blau zu spielen. Dann hatten wir blaue Stutzen und blaue Hosen an – allerdings auch weiße T-Shirts zum Aufwärmen. Diese Kombination hat bei unseren Anhängern für Erstaunen gesorgt. Es ist ein besonderes Spiel, auf das man heiß sein muss. Dafür braucht man auch keinen großen Medienhype. Dazu muss man sich nur den ein oder anderen Spruch durchlesen, Hajo Sommers vor der Saison gebracht hat.
Tipp: Ich hoffe, dass die Jungs das Tor wieder treffen und glaube an ein 2:0 für RWE.
Kurth ist heute im Vertrieb in einer Kölner Mediengroßhandlung tätig. Außerdem steht er bei der Traditionsmannschaft von Rot-Weiss Essen im Tor.
Jörg Lipinski (1993-1994 und 2003-2004 RWE, 1998-2002 RWO) Für das Spiel muss man sich nicht besonders heiß machen. Die Entfernung ist kleiner als zwischen Schalke und Dortmund. Da kommt das von ganz alleine, die Brisanz ist also gegeben. Man versucht dem Rivalen ja immer ein Bein zu stellen. Aktuell, da bin ich ehrlich, fehlt mir ein klein wenig der emotionale Bezug zum Spiel.
Tipp: Ich wünsche allen Beteiligten im Stadion ein tolles Spiel und ein gerechtes 2:2.
Lipinski ist heute als Produkteberater in einem Essener Unternehmen angestellt.
Achim Weber (1998-1999 und 2000-2001 RWO, 2001-2004 RWE) Das waren immer heiße und sehr knappe Spiele. Der Heimvorteil hat immer eine große Rolle gespielt. Da ich bei beiden Vereinen knapp nacheinander gespielt habe, bin ich schnell in den Genuss von Heimsiegen gekommen. Die Bedeutung wird einem sehr schnell klar. Man wird ja schon von Trainingsgästen angesprochen. Bei den Derbys war es auch selten so, dass die Tabellenkonstellation so war, dass es für eine Mannschaft um nichts ging. In der aktuellen Situation sehe ich es so, dass RWE mit einer Serie noch einmal Anschluss nach oben kriegen kann. Das ist nicht aussichtslos. Und wer schon im November die Flinte ins Korn wirft, hat im Fußball ohnehin nichts verloren. Grundsätzlich aber kann jede Mannschaft mit einem Derbysieg unheimlich viele Emotionen und auch viele Zuschauer gewinnen – aber natürlich auch verlieren.
Tipp: Weil der Druck in Essen größer ist und der Heimvorteil Ausschlag geben wird, tippe ich auf ein 2:1 für RWO.
Dimitrios Pappas (2005-2006 RWE, 2006-2012 RWO) Für Leute wie „Terra“ und mich gilt: RWO, sonst nichts. Ich habe ein Jahr in Essen gespielt, aber das kann man mit Oberhausen nicht vergleichen. Ich habe dem Verein sehr viel zu verdanken und umgekehrt ist das, glaube ich, auch so. Momentan hat beim Derby keiner was zu verlieren. Es geht aber um ein Derby, und darauf werden die Spieler heiß sein.
Tipp: Hoffentlich kriegen wir kein Gegentor. Eine Chance kriegen wir auf jeden Fall und die werden wir nutzen. RWO gewinnt 1:0.
Pappas spielte nach seiner Zeit bei RWO für die SSVg Velbert und anschließend für die Spvgg. Erkenschwick. Seit August ist er Trainer der U23 der Kleeblätter.
Frank Mill (1976-1981 RWE und Doppeltorschütze beim höchsten Essener Sieg (5:2) gegen RWO im Profifußball): Beim 2:1-Sieg in Oberhausen habe ich mir das Nasenbein gebrochen. Es ist ein großes Spiel, das für beide Vereine sehr, sehr wichtig ist. Es wird von außen angeheizt. Die Zuschauer spielen eine große Rolle. Da gibt es auch mal ein paar Tumulte, wenn eine Mannschaft hinten liegt. Ein Derby ist ein Derby, da kann man auch die restlichen Spiele in der Saison verlieren. Das merke ich noch heute, wenn ich mit der Traiditionsmannschaft von Borussia Dortmund gegen die von Schalke 04 spiele.
Tipp: Beide Mannschaften tun sich nichts. Ich bin Essener und tippe ein gutes 2:1 für RWE.
Frank Mill betreibt heute die Fußballschule „Kidsactive“.